Die Geheimnisse von Florenz - Fotoartikel

MAI 18  2011 by Katie

Eine Fototour durch Florenz

Florenz hat viele verborgene Gesichter, für die man nichts zu zahlen braucht.
Ich suche noch immer nach vielen davon. Zurzeit versuche ich die Weintürchen aufzuspüren. Es sind diese kleinen bogenförmigen Fenster, die wie winzige Türen aussehen. Man findet sie an großen Mauern der prestigereichsten Palazzi. 
Einige sind noch mit den hölzernen Türen von früher zu sehen, andere wurden zubetoniert. Diese Fenster dienten, um den Bauern von Florenz Wein zu reichen. Gewöhnlich ernteten die Familien jedes Jahr große Mengen Trauben, so dass sie den überschüssigen Wein verkauften.
 


Ich frage mich, ob wohl ein Glas Wein erscheinen wird, wenn ich an eins dieser Türchen klopfe?

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Der Stier und der Bäcker
Auf der linken Seite des Doms sieht man oben auf dem Stützpfeiler einen Stierkopf herausragen. Damit sollen die Tiere geehrt werden, die während des Dombaus starben. Aber es gibt auch noch eine andere Geschichte über diesen Stierkopf.
Die Legende erzählt, dass der Stierkopf an die Geschichte eines Domarbeiters erinnert. Dieser Steinmetzmeister war angeblich der Liebhaber der Bäckersfrau, die nicht weit vom Dom einen Laden hatte. Als der Bäcker die Sache herausfand, wurde er wütend und schleppte sie vor Gericht. Die Liebenden wurden des Ehebruchs für schuldig befunden und gezwungen, einander nicht mehr zu sehen. Doch aus Rache brachte der Steinmetz den Stierkopf direkt gegenüber dem Bäckerhaus an, damit dieser stets an den Betrug seiner Frau erinnert würde.
 
 

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Das zugemauerte Fenster
1560 verfeindeten sich die Familie Pucci und die Medici, nachdem Pandolfo de' Pucci mit dem Vorwurf der Unsittlichkeit des Hofes verwiesen worden war. Wuterfüllt beschloss Pandolfo sich zu rächen und heuerte Mörder an, um Cosimo I. zu töten. Dem Plan zufolge sollten die Mörder sich im Erdgeschoss hinter dem ersten Fenster des Palazzo Pucci, an der Ecke mit der Via de' Servi, verstecken und warten, dass Cosimo vorbeikäme, wie er es auf dem Weg zur Piazza S.S. Annunziata zu tun pflegte. Unglücklicherweise entdeckte der Geheimdienst der Medici den Plan. So wurde Pandolfo Pucci vor Gericht gestellt und zum Tod durch den Strick am Fenster des Bargello verurteilt. 
Danach nahm Cosimo nach wie vor denselben Weg die Via de' Servi hinunter und wurde jedes Mal daran erinnert, dass er nur knapp der Ermordung entronnen war. Ob aus Vorsicht oder Aberglauben, befahl er, dass das Fenster zu seinem Seelenfrieden zugemauert werde.
 
 

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Das Rad am Ospedale degli Innocenti
Das Ospedale degli Innocenti wurde von Brunelleschi entworfen, während die Reliefs der ‘bambini’ (Kinder) von Andrea della Robbia stammen. Es liegt an der Piazza S.S Annunziata. Auf der linken Seite sieht man über mehreren Stufen ein wunderschönes Fenster. Heute befindet sich ein Gitter davor, aber vor langer Zeit stand ein sich drehendes hölzernes Rad in dem Fenster. Daneben gab es einen Glockenzug. Hier konnten Mütter, die nicht in der Lage waren, ihre Babys zu versorgen, die Neugeborenen auf das Rad legen, die Glocke ziehen und verschwinden.
 
Das Fenster öffnete sich auf eine Halle im "Spedale", und wenn die Glocke läutete, erschien eine Nonne und nahm das Kind von dem Rad. Viele Mütter hängten den Babys kleine Andenken wie Knöpfe, Medaillen, Stoffstücke und Ringe um. Diese Andenken wurden von den Nonnen für den Fall aufbewahrt, dass die Mutter irgendwann kommen würde, um ihr Kind zurückzubekommen. Sie wurden zur Identifizierung der Kinder benutzt. Die Objekte sind im Museum des "Spedale" ausgestellt.
 
 

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Die gefallene Kugel der Kuppel 
Ein gewaltiger Sturm erfasste die Stadt am 17. Januar 1600. Glücklicherweise blieben alle Einwohner von Florenz in ihren Häusern, denn es geschah etwas wirklich Beängstigendes. Ein großer Blitz traf die riesige Kupferkugel auf der Kuppel des Brunelleschi. 1472 war sie dort angebracht worden. Der Blitzschlag war so gewaltig, dass er die Halterung zerbrach und die Kugel über den Rand der Kuppel hinwegrollte, ehe sie auf den Steinen des Platzes aufschlug.
 
 

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Die Restaurierung der Kugel dauerte 2 Jahre. Im Sommer 1602 wurde sie wieder auf der Spitze der Kuppel befestigt. Auf dem Platz ist die Stelle, an der die Kugel in der Sturmnacht aufschlug, durch einen Marmorstein markiert.

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Ich habe noch viele weitere Geschichten auf Lager. So viele Geheimnisse in Florenz!
 
Wenn Sie versteckte Plätze in Florenz entdecken wollen, lesen Sie unten weiter... 
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